STAMMTISCH II: URBANE PLURI-IDENTITÄT IN BOZEN?

Lungomare, 19.30 h

 

mit: Carlo Azzolini, Artan Mullaymeri, Renate Mumelter, Benno Simma, Monica Trettel, Susanne Waiz; moderiert von Christine Helfer

Die Stadt ist eine der resistentesten Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Das heißt, das Zusammenleben in Form einer Stadt hat sich gegenüber anderen Formen behaupten können; vor allem schwer zugängliche ländliche Gebiete verlieren ihre Einwohner an die Zentren im Tal. Die Stadt bietet Arbeit, Wohnen, Kultur, Konsum etc. – auch in Südtirol ermöglicht die Stadt den Zugang zu den obengenannten Bereichen. Die Stadt ist somit dem Wandel ausgesetzt und ist gekennzeichnet von einer Vielfalt von Initiativen und Menschen. Diese Einwohner einer Stadt interessiert, wie gut ihre Stadt funktioniert, ob es sich gut in ihr leben lässt. Was heißt das? Die City-Manager aus Wirtschaft und Verwaltung hingegen interessiert, die Stadt als Marke zu etablieren: die Eventstadt, die Rad- und Umweltstadt, die Stadt als attraktiven Standort für Tourismus und Innovation zu bewerben. Oder als Standort für Kultur, um auf das Projekt Kulturhauptstadt hinzuweisen. Wie geht das in Bozen zur Zeit? Was geschieht hier?

Wie könnte eine Identitätskarte der Stadt Bozen aussehen, welche Merkmale und Eigenschaften hat Bozen, die ihren speziellen Charakter ausmachen? Wie verhalten sich die Stadtviertel zueinander? Bozen hat Geschichte, erzählt seine Geschichten zwei- und mehrsprachig. Die Mehrsprachigkeit und der Mix aus altösterreichischer Altstadtatmosphäre und rationalistischer Monumentalarchitektur prägen das Gesicht der Stadt. Wie wirkt sich diese „geteilte“ Identität auf Strukturen und Bewohner aus? Gibt es eine Präsenz der unterschiedlichen Kulturen im öffentlichen Raum? Gemeinsame Orte? Und wie sehr wird der öffentliche Raum als politisch organiserter Handlungsraum (nach Hannah Arendt) empfunden?