Vom Eigentum, als Recht auf Genuss und Verfügung einer, beweglichen oder unbeweglichen Sache, ist der Besitz zu trennen. Besitz ist kein Recht, sondern ein Faktum, im Sinn einer tatsächlichen Verfügungsgewalt und Beherrschung einer Sache. Im Grundbuch sind nur Rechte eingetragen, während das Grundbuch keine Angaben zum Besitz gibt. Der Besitz ist auch nur im reduzierten Maße schützenswert und verteidigbar, von Bestand und mit weitergehendem Schutz ist auf das Eigentumsrecht abzustellen.
Magnus Egger, Projekttreffen III, 29.01. – 01.02.2011
Einer meiner damaligen Professoren sagt zu mir: "Mädchen, du wohnst in der Baristraße, das ist kein Platz für dich." In Wien lebte ich auch nicht im besten Viertel, das passt mir aber alles gut, denn die Lebensqualität stimmt, und schließlich muss man in seinem Element sein. Du sagst, es gibt die Mächtigen, die sich verbarrikadieren, und dieser nach deiner Definition gehöre ich eindeutig zur Unterschicht; so fühle ich mich aber nicht. (Susanne Waiz) Gehörst du? (N.d.r. „zur Unterschicht“) (Benno Simma) Ich fühle mich aber nicht so. Ich denke, es ist nicht so, dass jemand, der seit Generationen unter den Lauben sitzt, mehr Einfluss hat als ich. Auch wen jemand in Bozen schon seit Generationen sitzt, hat der nicht mehr Mitspracherecht als ich. Wenn ich etwas sagen will, sage ich das.(Susanne Waiz) Sagen wir, dass du keinen Besitz hast
[…] (Benno Simma) Ich habe keinen Besitz. Das Besitzen interessiert mich aber auch nicht. Meine Stärke. Aber was wirklich wichtig ist: Wir als Architekten haben Einfluss auf die Politiker, wir können etwas erreichen. Und ich achte das Engagement von allen, die sich engagieren, nicht nur Architekten.
Susanne Waiz und Benno Simma, Stammtisch II, 27.10.2010
[…] Haben wir noch Angst vor sprachlichen und kulturellen Barrieren und Ethnien? Haben wir nicht viel mehr Angst davor, dass uns jemand etwas wegnimmt, unser Hab und Gut, und unsere Privilegien wegnimmt? Hat sich das alles nicht total verschoben? Grenzübergreifend gedacht. Da wäre es spannend anzuknüpfen. Welcher Einfluss kann von außen kommen? Und, was kann von hier nach außen gehen? Die kulturelle Angst weicht einer ökonomischen Angst, das ist ein Konzept, das wir während der letzten Tage mehrfach diskutiert haben. Wird die kulturelle Identität wird durch eine Ökonomische ersetzt? Schon länger haben wir keine Angst mehr vor dem Afrikaner, weil er eine andere Religion oder Kultur hat, sondern wir haben Angst, dass er uns etwas wegnimmt.
Angelika Burtscher, Stammtisch III, 30.10.2010