Ein Monument (wie ein Symbol) kommuniziert der Gegenwart eine Erinnerung für die Zukunft, die es in sich trägt. Es kann sich auf eine Schöpfung, eine Gründung, eine Fähigkeit oder ein Projekt beziehen, die oder das eine Gemeinschaft anbelangt. Es darf auch eine direkte oder tiefgründige Beziehung zur deren Geschichte oder Herkunft haben. In einem authentischen Monument sollte diese Geschichte oder Herkunft aber einem Zielpunkt gleichen, damit sie nicht einfach in ein leeres Symbol umgewandelt wird. Sie sollte als Projekt angesehen werden, als Spannungsfeld, das eine Neubegehung, einen Weg nahelegt. Das Ziel ist die Herkunft würde Karl Kraus kommentieren.
Beitrag von Matteo Cavalleri “Ein Monument des Möglichen”, Forschungswoche, 30.10.2010
Das Monument ist also eine Raumkräuselung, ein Hinweis, dass hier eine Symbolisierungshaltung angewandt wurde. Gleichzeitig fördert es symbolisches Bewusstsein. Es ist ein Ort, an dem man der Gegenwart ins Auge sehen kann, wo man Zeitgenosse sein und der eigenen Gegenwart ein Zukunftsprojekt schaffen kann. Daher ist ein Monument, selbst wenn es an ein vergangenes Ereignis erinnert, immer ein Monument des Möglichen. Sonst wäre es wieder ein leeres Symbol, und wieder eine Katastrophe.
Beitrag von Matteo Cavalleri “Ein Monument des Möglichen”, Forschungswoche, 30.10.2010