Auschwitz beweist auf eindeutigste Weise, dass man Leben kann ohne zu denken (Denken wird hier im Arendt'schen Sinne differierend von “Erkennen” oder “rationale Handlungen ausführen” definiert. Auschwitz ist ja gerade ein Resultat extremer und nüchterner Rationalität, und der Anwendung klarer und robuster Kenntnisse): jegliche Symbolfähigkeit oder -bewussheit und jegliche symbolisierende Haltung wird ausgelöscht. Gleichzeitig gibt es im Dritten Reich einen durchdringenden, katastrophalen Gebrauch perverser Symbole (die sinnentleert sind und ad hoc entworfen werden).
Beitrag von Matteo Cavalleri “Ein Monument des Möglichen”, Forschungswoche, 30.10.2010