Spazio / Space

In unserer Zeit scheint alles möglich. Aber dennoch wird unsere Vorstellungskraft stark von vorherrschenden Tendenzen und Meinungen bestimmt, ohne dass wir uns darüber bewusst sind. Wir wollen einen Ort schaffen, der nicht besetzt ist, der dazu einlädt über Konventionen und Grenzen hinauszudenken, der gedankliche Freiheit ermöglicht und Wunschvorstellungen Raum gibt.
Katherina Putzer, Projekttreffen, 21.12.2010

In der Schweiz wird immer, wenn ein Gebäude gebaut wird, dasselbe vorher mit ganz feinen Stahlgerüsten und Seilen abgesteckt.  Ich fände es spannnend, wenn man einen Raum hier in Bozen so abstecken würde und so signalisiert, dass hier was kommt, ohne zu fixieren was.  Man spannt einen Möglichkeitsraum, wichtig ist die Vorstellung von diesem Raum und das räumliche Konstrukt. Es spielt mit dem Zeitlichen, etwas wird kommen, man weiss nur nicht genau was und wann es kommen wird. Es kann eine Diskussion auslösen, es kann Ängste aufwirbeln, der Raum wird zur Diskussion gestellt.
Eva Mair, Projekttreffen II, 20.-22.12.2012


Ganz viel sollte in die öffentlichen Plätze gesteckt werden, denn da trifft sich der Mensch, entdeckt Lebensqualität und Identität, und entwickelt sie. Es geht um den öffentlichen Raum, der verstärkt werden muss, nicht so sehr um die Gebäude.      
Benno Simma, Stammtisch II, 27.10.2010

 

Wo also in der Stadt sind Orte und Symbole, wo sich beide Sprachgruppen identifizieren?        
Eva Mair, Stammtisch I, 25.10.2010

 

Das kollektive Gedächtnis bedarf also zweier Dimensionen, die im Gedächtnisort aufeinandertreffen müssen: der materiellen  Dimension des Ortes - eingeschrieben in Raum und Zeit - einerseits und der symbolischen des Gedächtnisses als eines Gedenkens an Vergangenes andererseits.                        
Siegfried Baur, Stammtisch I, 25.10.2010

 

Attraktivität, für die eigenen Bewohner, aber die Qualität kann sich auch beim Forschen erschließen. Ein alternativer Stadtführer, nicht für Touristen, sondern für Stadtviertelfremde. In der Richtung ist schon was geschehen, aber es ist in den Köpfen noch nicht angekommen.                                                                                            
Ospite, Stammtisch II, 27.10.2010



Die extremen Mauern sind da, und sie sind auch da, weil es keine Möglichkeiten gibt; es gibt keinen Raum, den man sich aneignen könnte, um unterschiedlichste Initiativen zu starten... auch für Studenten, die sich engagieren möchten, kulturell oder politisch. Wir sind für Studenten oft Ansprechpartner, sie wollen Kulturräume schaffen, für den informellen Austausch und die Begegnung, flexibel und wandelbar... Wie es auch in den meisten Städten mit einer Universität geschieht. Aber es gibt keine Möglichkeiten und keine Bedingungen, informell etwas zu gestalten. Es fehlt an Freiraum, an undefiniertem Raum, ganz viel ist bereits vordefiniert, sowohl räumlich als auch in den Köpfen. Es gibt keine Flexibilität, weder seitens der Bevölkerung, noch seitens der öffentlichen Verwaltung.                                               
Angelika Burtscher, Stammtisch II, 27.10.2010

 

Dabei geht es auch um das Handeln im öffentlichen Raum. Und letzten Sonntag konnte ich eine Prozession der Peruaner in und durch Bozen verfolgen; sie zogen mit violetten Farben und violetten Kerzen durch die Strassen. Ich dachte mir, man muss sich den Raum einfach aneignen und
nutzen.                                                                                                  
Christine Helfer, Stammtisch II, 27.10.2010

 

Wir müssen Objektivieren. Im Grunde müsste man eine Gemeinsame Familienaufstellung machen... (Gelächter) wo man alle aufstellt... Alle sind sie vernetzt und haben ihre psychischen Barrieren, und niemand sagt etwas... Es fehlen die Freiräume. Und in der Politik und auf anderen Ebenen in der Öffentlichkeit fehlen die Integrationsfiguren.
Stefan Nicolini, Stammtisch III, 30.10.2010

 

Das Monument hat immer einen Bezug zu einem räumlichen Element, denn es braucht eine Verortung für seine Manifestation. Das Monument braucht den Umgang mit Raum, es kann Platz einnehmen und Präsenz suggerieren auch durch seine Wandelbarkeit. Es beinflusst den Raum, öffnet ihn. Es fordert  nicht Raum sondern kreiert ihn (nicht unbedingt physisch).
Forschungswoche, Gruppendiskussion, 25.10. – 30.10.2010

 

Ein Monument der/für die Gegenwart ist in seiner konzeptuellen Ebene sozusagen asymetrisch um Komplexität zu fordern und wirft dabei  mehr Fragen als Antworten auf. Die Entstehungsidee, der Ausgangsgedanken mutiert und mit ihr das Monument, es ist eine flexible Projektionsfläche.
Forschungswoche, Gruppendiskussion, 25.10. – 30.10.2010



Auf der sozialen Ebene will das Monument Emanzipation und Begegnung fördern und sich gegen Entmündigung aussprechen.
Das Monument kann die öffentliche Meinung polarisieren oder trennen, oder Effekt einer öffentlcihen depatte sein. Auf jeden Fall erwartet es eine Reaktion, es muss Überlegungen ankurbeln, Denkraum geben und sein; es folgen Intention und Reaktion.
Auf der sozialen Ebene kann das Monument als ein Dispositiv reagieren, als Beispiel eines Dispositives kann man hier das trojanische Pferd nennen. “Man bespielt ihn statt zu besehen.”
Die Erscheinung des Monuments wandelt und wandelt in der Wahrnehmung um.
Forschungswoche, Gruppendiskussion, 25.10. – 30.10.2010


Möglichkeitsraum, Eva Mair, Projekttreffen II, 20.-22.12.2010

Dabei ist wichtig, dass das Sich-Ansehen, die Schöpfung neuer Symbole zur Selbstbetrachtung mitsamt des eigenen Übels, mit einer Formgebungsfrage, einem Formenschaffungswillen einhergeht. Für die Kunst bedeutet das auch, sich mit dem Raum auseinanderzusetzen, damit wie ich mich darin bewege und wie ich ihm mittels eines reaktivierten Symbolbewusstseins eine Form (einen Stil) geben kann.
Beitrag von Matteo Cavalleri “Ein Monument des Möglichen”, Forschungswoche, 30.10.2010